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Ronny Streit
Trump als Markenname: Lizenzierungs-Deals für mehr Vermögen
Eben weil der Immobilien-Mogul seine Protzbauten zu Höchstpreisen vermarkten kann, kaufen unzählige Unternehmer eine Lizenz, um mit dem Namen Trump für ihre Gebäude zu werben. Hunderte Bauwerke weltweit tragen zwar Trumps Logo über dem Eingang, gehören aber nicht zu seinem Besitz. Die Nutzung seines Namens lässt sich Trump gut bezahlen – mit Lizenzierungs-Deals verdiente er bis 2013 die erquickliche Summe von 74 Millionen US-Dollar. Im weltweiten Vergleich an Lizenz-Unternehmen liegt die Trump Organization damit auf Platz 105, allerdings meilenweit abgeschlagen vom Lizenzierungs-König – der Walt Disney Company (40,9 Milliarden). Donald Trump selbst schätzt den Wert seiner eigenen Marke übrigens auf gut drei Milliarden US-Dollar. Forbes beziffert Trumps Markenwert auf höchstens 125 Millionen Dollar.
Gewinne mit Golf-Clubs? Eine fragwürdige Bilanz
Die Trump Organization betreibt derzeit außerdem zwölf Golf-Clubs in den und fünf weitere Greens in Schottland, Irland und Dubai. Mit diesen Luxusanlagen will „The Donald“ seinen Reichtum ebenfalls mehren. Laut Handelsblatt erzielt Trump mit den Sportstätten aktuell einen Umsatz in Höhe von 306 Millionen US-Dollar. Ob die Golf-Clubs tatsächlich Gewinn abwerfen, ist nicht bekannt. Allein seit 2012 steckte Trump über 250 Millionen US-Dollar in Renovierungsarbeiten. Beim Bau seines prestigeträchtigen Golf-Empires in Schottland setzte er laut FEC-Dokumenten 31,8 Millionen Dollar in den Sand. Um auf dem Green richtig reich zu werden, hätte Trump vielleicht eher Golf spielen sollen. Tiger Woods verdiente mit dem Golfsport allein über eine Milliarde Dollar.
Trump Productions – Mogul mit Medienpräsenz
Auch in der Medienbranche hat Donald Trump seine Finger im Spiel – und das sehr erfolgreich. Als Moderator und Produzent der TV-Serie The Apprentice erreichte er von 2004 bis 2015 ein Millionen-Publikum und konnte so – ganz nebenbei – seine Popularität und seinen Markenwert steigern. Die Realityshow, bei der Kandidaten um einen Manager-Posten im Trump-Imperium buhlen, bringt es mittlerweile auf 15 Staffeln. Trumps Vermögen stieg alleine durch die Gagen von NBCUniversal um gut 213 Millionen US-Dollar. Wegen der Vorbereitung auf seine Präsidentschaftskandidatur verließ Trump allerdings das TV-Format und wurde durch Arnold Schwarzenegger ersetzt. Trump Productions verdient trotzdem an The Apprentice weiter.
Trump Model Management – Vermögensaufbau dank schöner Frauen
Auch eine Modelagentur gehört zum Portfolio des Trump-Imperiums. Im Jahr 1999 in New York gegründet, betreut diese mittlerweile 300 Models. Auch von Tatjana Patitz, Paris Hilton, Isabella Rossellini und Trumps jetziger Ehefrau Melania gibt bzw. gab es Setkarten. Zudem gehörte Trump noch die Miss Universe Organization, die er bis 2015 gemeinsam mit NBCUniversal betrieb. Die Gesellschaft veranstaltet jährlich Miss-Universe-, Miss-USA- und Miss-Teen-USA-Wahlen und sorgte so für einen netten, allerdings nicht näher bezifferten, Nebenerwerb.
Die Kunst des Erfolges – Donald Trump als Buchautor
Zur Vermarktungsstrategie des neuen US-Präsidenten gehört auch ein Portfolio von fast zwei Dutzend Buchtiteln, die unter seinem Namen veröffentlicht wurden. Bei den meisten Werken handelt es sich um Business-Ratgeber, doch auch seine politischen Ansichten brachte Trump bereits zu Papier. Die Bücher des Milliardärs verkaufen sich blendend: Alleine von Trumps Erstlingswerk The Art of the Deal gingen nach CBS-Recherchen 1,1 Millionen Exemplare über die Ladentheke. Auch die neueste Lektüre Crippled America: How to make America great again, die Trumps Wahlkampfpositionen dezidiert beschreibt, verkaufte sich extrem gut. Die Einnahmen spendete der Autor allerdings an gemeinnützige Organisationen.
Möbel, Entertainment, Reden – Trumps weitere Einnahmequellen
Zur Trump Organization gehören außerdem noch eine Firma für Luxusmöbel (Trump Home), ein riesiges Weingut in Virginia (Trump Winery, Schätzwert zwischen fünf und 25 Millionen Dollar) und das berühmte Pferdekarussell im Central Park. Alleine vom Verkauf der Tickets für dieses Fahrgeschäft ließe sich gut leben – 589.000 Dollar spült es jährlich in Trumps Anzugtaschen. Noch rentabler ist seine New Yorker Eislaufbahn, die bislang angeblich 13 Millionen Dollar einbrachte. Auch seine Reden ließ sich „The Donald“ bislang gut bezahlen. Allein im FEC-Dokument sind dafür Honorare in Höhe von 800.000 Dollar gelistet. In der Vergangenheit experimentierte Trump außerdem mit weiteren Verdienstmöglichkeiten und brachte Steaks, Tafelwasser, Brettspiele, Kosmetikprodukte, Wodka und eine eigene Merchandise-Kollektion auf den Markt. Viele dieser Versuche entpuppten sich allerdings im Nachhinein als Flopp – ebenso sein Engagement in der Kasino-, Football- und Flug-Branche. Eines kann man dem umtriebigen Milliardär allerdings keinesfalls vorwerfen – mangelnden Geschäftssinn.
Wie reich ist Trump wirklich?
Die komplexe und undurchsichtige Unternehmensstruktur der Trump-Gesellschaften macht es selbst Experten unmöglich, Trumps Vermögen einigermaßen genau zu beziffern. So reich, wie der 73-Jährige selbst behauptet, ist er allerdings längst nicht. Seit Antritt der US-Präsidentschaft ist Trumps Vermögen sogar geschrumpft. Forbes rechnet mit einem Verlust von 400 Milliarden Dollar (circa 322 Milliarden Euro) seit seinem ersten Jahr als Präsident und schätzt sein Besitztum aktuell auf 3,1 Milliarden Dollar (circa 2,5 Milliarden Euro). Zum Vergleich: Amazon-Gründer und -CEO Jeff Bezos hat als reichster Mann der Welt ein aktuelles Vermögen von 113 Milliarden Dollar.
Zwar hat Trump neben Immobilien, Golfplätzen und Unternehmensbeteiligungen auch noch einige Millionen Dollar in Aktien investiert (u. a. Apple, IBM, Google und Ford), dem steht allerdings eine nicht unerhebliche Schuldenlast gegenüber. So ist alleine der Trump Tower mit einer 50-Millionen-Dollar-Hypothek belastet. Seine Firmen stehen bei diversen Banken mit mindestens 650 Millionen Dollar in der Kreide. Einer der größten Trump-Gläubiger ist Medienberichten zufolge die Deutsche Bank, die dem Geschäftsmann insgesamt bereits 2,5 Milliarden US-Dollar lieh.
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