n-tv ist ein von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH betriebener Fernseh-Nachrichtensender mit Sitz in Köln und gehört seit 2006 mehrheitlich zu RTL Deutschland.[3] Am 30. November 1992 startete n-tv in Berlin, noch im selben Jahr unter Beteiligung von CNN. Er gilt als erster deutscher Nachrichtensender.
Geschichte
In einer frühen Planungsphase war beabsichtigt, den Sender im Frankfurt Airport Center anzusiedeln, auch ein Studio war dort bereits vorgesehen. Als teilweise Begründung wird angeführt, dass es möglich sein sollte, von jedem Flughafen der Welt „trockenen Fußes“ für Interviews zum Sender kommen zu können.[4] Der letztlich gewählte Standort in der Berliner Taubenstraße wird der wachsenden Bedeutung Berlins nach der Deutschen Wiedervereinigung zugeschrieben. Hier mietete der Sender nach neunmonatigen Verhandlungen mit der Treuhandanstalt Räumlichkeiten in einem Altbau an.[4]
Am 30. November 1992 nahm n-tv nach etwa dreijährigen Vorbereitungen, viermonatigen Umbau- und Aufbauarbeiten sowie vierwöchigen Technikproben den Sendebetrieb auf.[4]
Am Sender war von Beginn an der damalige US-Medienkonzern TimeWarner beteiligt.[4] Kurz nach Sendestart stieg im Dezember 1992 wiederum der US-Nachrichtenkanal CNN ein. Der Sender aus Atlanta hielt zunächst 27,5 Prozent an n-tv, später 50 Prozent. Dadurch war es dem Sender bereits wenige Tage nach dem Sendestart möglich, seine Sendungen über den Satelliten Astra 1B abzustrahlen, da man eine ursprünglich CNN zugeteilte Satellitenfrequenz nutzen konnte, welche CNN selber ursprünglich für ein eigenes Deutschland-Projekt angemietet hatte.[5][6]
Obwohl das heutige Programm teilweise dem älteren Eureka TV ähnelt, gilt n-tv als erster deutscher Nachrichtensender, da in der Anfangszeit des Senders tagesaktuelle Meldungen einen größeren zeitlichen Umfang einnahmen als heute und erst später der Fokus stärker auf Dokumentationssendungen gelegt wurde.
Erster Geschäftsführer von n-tv war Karl-Ulrich Kuhlo, der Gründer des Unternehmens; der erste Chefredakteur war bis September 1994 der langjährige ARD-Korrespondent Peter Staisch.
Am 10. Februar 1997 wurde Helmut Brandstätter neuer Geschäftsführer und Programm-Chefredakteur von n-tv. 1999 wechselte Karl-Ulrich Kuhlo an die Spitze des Aufsichtsrates. Ken Jautz wurde neuer Geschäftsführer. Im Mai startete die Internetseite n-tv.de, die heute bis zu 110 Millionen Seitenaufrufe monatlich hat.
Am 13. August 2002 übernahm die RTL Group 50 Prozent der Anteile von n-tv. Der Sender wird seitdem auch von der IP Deutschland vermarktet. Bis zu dieser Zeit übernahm die zur Holtzbrinck-Gruppe gehörenden GWP media-marketing Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH die Vermarktung der Werbezeiten.
Karl-Ulrich Kuhlo verkaufte 2003 seinen 0,75-Prozent-Anteil und übergab seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender an Ken Jautz (CNN). Johannes Züll übernahm im März die Geschäftsführung von n-tv. Zwei Monate später startet der Sender mit neuem Programmschema und Design.
Der Sender zog im Jahr 2004 mit dem größten Teil der Redaktion nach Köln-Ossendorf um. Im Gebäude von VOX wurde für n-tv ein neues digitales Sendezentrum in Betrieb genommen. Die Politik- und Talkredaktion blieb in der Hauptstadt. Offizieller Sitz des Senders ist Köln.
2006 übernahm die RTL Group die Anteile des bisherigen Partners CNN. Nach einer Abmahnung durch das Bundeskartellamt am 6. Februar 2006 wurde die Übernahme am 12. April 2006 schließlich doch genehmigt. Die Behörde erkannte an, dass es sich bei der Übernahme um eine „Sanierungsfusion“ handle.
Nachfolger in der Funktion des Geschäftsführers ist seit September 2007 Hans Demmel.
Im September 2010 zog n-tv in das neue Sendezentrum von RTL Deutschland, die Rheinhallen in Köln-Deutz.
Am 1. Oktober 2013 begann n-tv mit der Ausstrahlung in HD bei Telekom Entertain.[7]
Seit dem 1. April 2014 ist der HD-Ableger auch über Satellit via HD+.[8] zu empfangen.
Zum 1. September 2017 gestaltete n-tv den Markenauftritt neu und veröffentlichte dazu auch ein neues Logo. Der bisherige Claim Der Nachrichtensender wurde vom neuen Claim Wir bleiben dran abgelöst.[9] Erstmals wird im Logo auf den Trennstrich zwischen n und tv verzichtet. Der Nachrichtensender wird aber weiterhin als n-tv kommuniziert.[10]