VEB Flugzeugwerke


Dresden

1955 war das Startjahr für den Flugzeugbau in Dresden: Die Flugzeugwerke Dresden wurden gegründet. Brunolf Baade führte international anerkannte Experten aus Unternehmen der ehemaligen Reichsluftfahrtindustrie wie Junkers, Heinkel, Siebel oder Arado in Dresden zusammen.

Innerhalb von drei Jahren entstand bis 1958 die Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Flugzeugbau mit einer Gesamtbelegschaftsstärke von 25.000 Mitarbeitern, darunter allein 8.000 im Kernbetrieb der VVB, dem Flugzeugwerk Dresden. Die wichtigste Voraussetzung für diesen raschen Aufbau war das Potential an Fach- und Führungskräften aus dem ehemaligen Kriegsflugzeugbau.

So wurden Ende 1955 ca. 5.000 Beschäftigte als „Kader“ (Leiter, Ingenieure, Meister und Angestellte) eingestuft, von denen 24 % als „Flugzeugbauspezialisten“ ehemaligen Rüstungsbetrieben angehört hatten.

Der Einstieg in den Flugzeugbau erfolgte durch die Serienfertigung des sowjetischen Verkehrsflugzeugs Iljuschin Il-14P. Die zweimotorige Maschine bot 26 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern Platz. Bis Ende 1958 wurden 80 Il-14P gebaut.

Am 30. April 1958 rollte die 152 V1, die für eine Reichweite von 2000 Kilometern, eine Geschwindigkeit von rund 800 km/h und 40 bis 60 Fluggäste ausgelegt war, noch ohne Triebwerke aus der Montagehalle in Dresden. Dieses unter der Leitung von Baade entwickelte erste deutsche strahlgetriebene Verkehrsflugzeug entsprach bedingt durch die mindestens zweijährigen Verzögerungen im Gesamtprogramm schon nicht mehr den modernsten Anforderungen der damaligen Zeit.

Mit der Produktion der in Pirna aus Junkers-Vorläufermodellen entwickelten Pirna-014-Triebwerke waren die Industriewerke Ludwigsfelde 1957 beauftragt worden. Dort entstanden bis 1961 insgesamt 51 Triebwerke. Bei dem zweiten Testflug des ersten Prototyps (152/I V1) am 4. März 1959 stürzte die Maschine in der Nähe von Ottendorf-Okrilla infolge Strömungsabrisses ab, wobei alle vier Insassen ums Leben kamen. Die Männer wurden in einer Gemeinschaftsgrabanlage auf dem Neuen Friedhof Klotzsche beigesetzt.

Quelle und weitere Informationen - Wikipedia